Mit REFA zur Lean Production

Dr.-Ing. Patricia Stock

Ein Schlüsselelement der Lean Production ist das Prinzip der 3 M. Das von Toyota stammende Prinzip befasst sich im Detail mit der Identifizierung und Beseitigung von Störungsgrößen im Produktionsprozess. Hierbei wird in drei Arten von Störgrößen, den drei M Muda, Muri und Mura, unterschieden. Diese drei, aus dem japanischen stammenden, Begriffe und deren Bedeutung in der Lean Production können wie folgt erläutert werden (Becker 2006):

  • Muda bezeichnet die Verschwendung im Unternehmen und erlaubt eine Klassifizierung der Tätigkeiten in wertschöpfende Anteile, den Verschwendungstyp 1 (nicht wertschöpfend, aber noch notwendig) sowie den Verschwendungstyp 2 (nicht wertschöpfend und nutzlos).
  • Muri bezeichnet die Unzweckmäßigkeit, also die Überbelastung von Mensch, Betriebsmittel oder dem Prozess. Tritt Muri auf, so sind die Auslastungsbereiche nicht optimal gestaltet. Die Folge der Überbeanspruchung sind z.B. Sicherheitsprobleme, schlechtere Qualität oder Maschinenausfälle.
  • Mura kann als Ungleichmäßigkeit übersetzt werden und beschreibt eine Verbindung aus Muda und Muri, also dem Wechsel zwischen den Phasen der Überlastung und der Verschwendung. Hauptgrund ist eine ungleichmäßige Auftragsbearbeitung mit schwankendem Auftragsvolumen.

Die meisten westlichen Unternehmen fokussieren auf Muda, also die Vermeidung von Verschwendung (Becker 2006). Grund hierfür ist die Tatsache, dass die Verschwendung im Unternehmen meist am einfachsten zu identifizieren und zu beseitigen ist, während Unzweckmäßigkeit und Ungleichmäßigkeit weitaus schwieriger zu beheben sind.

Nach Syska (2006) lassen sich verschiedene Ansatzpunkte zur Analyse der 3 M definieren:

  • Der Mitarbeiter, seine Möglichkeiten und seine Art zu denken
  • Die betriebliche Aufbau- und Ablauforganisation
  • Die eingesetzte Technik
  • Die gewählte Methode
  • Die zur Verfügung stehende Zeit
  • Die verwendeten Vorrichtungen und Werkzeuge
  • Das eingesetzte Material

Systematische Analysen – vorrangig durch Nutzung des REFA-Instrumentariums, – dienen dem Erkennen der 3 M sowie dem Aufdecken und Beseitigen ihrer Ursachen.

Das nachfolgende Bild zeigt exemplarisch, welche Methoden eingesetzt werden können und wo diese in den Ausbildungen von REFA detaillierter vermittelt werden.

Literaturverzeichnis:

Becker, H. (2006): Phänomen Toyota – Erfolgsfaktor Ethik. Berlin u.a.: Springer

Syska, Andreas (2006): Produktionsmanagement – Das A-Z wichtiger Methoden und Konzepte für die Produktion von heute. Wiesbaden: Gabler

© 2024 REFA-Institut e.V.