Aufgabe des Industrial Engineer in der Industrie 4.0 ist es, die Unternehmenspotenziale zu identifizieren, die durch die Digitalisierung sinnvoll und wirtschaftlich erschlossen werden können. Hierauf aufbauend können dann die Unternehmenssysteme, die Prozesse sowie die Arbeitssysteme und Arbeitsplätze gestaltet werden, wozu die passenden Methoden und Werkzeuge zu identifizieren und im Unternehmen einzuführen sind.
Industrie 4.0 kann nur dann erfolgreich und nachhaltig realisiert werden, wenn das Unternehmen einen gewissen Reifegrad erreicht hat und über ein stabiles Produktionssystem mit klar definierten und beherrschten Prozessen verfügt. Daher ist das Arbeitsdatenmanagement in der Industrie 4.0 nach wie vor eine essentielle Kernkompetenz für Unternehmen. Das REFA-Instrumentarium liefert zahlreiche Methoden und Werkzeuge für das Arbeitsdatenmanagement.
Darüber hinaus bedürfen Digitalisierungs- und Industrie 4.0-Vorhaben einer strukturierten und systematischen Umsetzung. Hierfür bietet REFA verschiedene Methoden an, um den Industrial Engineer bei seiner Aufgabe zu unterstützen. Neben den bewährten Methoden des Arbeitsdatenmanagements sind dies insbesondere die REFA-Checkliste Industrie 4.0 sowie der REFA-Standard Industrie 4.0.
Die REFA-Checkliste Industrie 4.0 hilft, die Anforderungen für Unternehmen zu identifizieren und passende Handlungsbedarfe und Maßnahmen abzuleiten. Hierfür können mit der Checkliste die fünf Dimensionen Führung, Beschäftigte, Technik, Kultur und Prozess bewertet werden (REFA-Institut 2018):
Für jede Dimension gibt es eine Anzahl von Schlüsselfragen, welche beantwortet werden müssen um zu klären, ob das Unternehmen bereit für die Industrie 4.0 ist. Jede Schlüsselfrage enthält einen kurzen Hinweis, warum der gefragte Sachverhalt im Kontext von Industrie 4.0 relevant ist.
Der REFA-Standard Industrie 4.0 basiert auf der bewährten REFA-Planungssystematik (häufig auch REFA-6-Stufen-Methode genannt). Er zeichnet sich durch eine Untergliederung der Planung in sechs Planungsschritte aus. Hierdurch wird es dem Industrial Engineer ermöglicht, ein methodisches Vorgehen unter Berücksichtigung der Aspekte Mensch, Technik und Organisation anzuwenden. Innerhalb der sechs Schritte werden Arbeitssysteme, Prozesse und Produkte systematisch betrachtet und die Ergebnisse reproduzierbar dokumentiert. Dadurch kann in Rücksprache mit allen Beteiligten das Ergebnis diskutiert und die optimale Lösungsfindung unterstützt werden.
Den REFA-Standard Industrie 4.0 lernen Sie im REFA-Seminar „Management der Digitalen Transformation – Industrie 4.0“ anzuwenden.
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